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Naturkosmetik: gut für Haut und Umwelt

February 23, 2012
tags:#Bio, #BioFach 2012, #Elfriede Dambacher, #grüne Kosmetik, #Haut, #Jürgen Goldbeck, #Kirchschläger, #Körper, #Kosmetik, #naturkosmetik, #naturkosmetik konzepte, #Naturmarkt Schleswig, #Nürnberg, #Sonnenblume Naturata, #Spreckmann-Munz, #Tierversuche, #Vivaness 2012, #WALA Heilmittel
located:Germany
by:Sara Jabril
Die Werbung eines bekannten Kosmetikherstellers teilt uns durch TV-Spots oder riesige Werbeplakate fast täglich mit, „dass wir es uns wert sind“.

Damit wir den Werbespruch auch glauben, wird der Kampagne eine perfekt retuschierte Berühmtheit mit strahlend weißem Lächeln hinzugefügt. Dabei stellt sich die Frage, was sich die hauptsächlich weiblichen Kosmetikkundinnen eigentlich wert sein sollten; den Verzicht auf chemische Substanzen auf der Haut oder die Ablehnung von Tierversuchen bei der Herstellung der Produkte?

Genau das macht Natur- oder Biokosmetik aus. Auf chemische Bestandteile, die der Haut langfristig schaden und Allergien auslösen können, wird verzichtet. Zertifizierte Naturkosmetikhersteller lehnen außerdem die Tests von Inhaltsstoffen an Tieren ab. Der Verkauf solcher Produkte wurde von der EU zwar untersagt, dieses Verkaufsverbot dann allerdings auf Druck von der Kosmetikindustrie auf unbefristete Zeit verschoben. Kunden können deshalb nicht wirklich wissen, ob das Produkt an Tieren getestet wurde oder nicht.

Noch ein Grund mehr auf „grüne Kosmetik“, die rein pflanzliche Wirkstoffe verwendet, umzusteigen. Genau wie Bio-Lebensmittel ist Naturkosmetik nicht nur gut für den Körper, sondern auch für die Umwelt und für die Menschen, die Bestandteile anbauen oder liefern- z.B. ägyptischen Jasmin oder Henna.

Auf der BioFach und Vivaness 2012 in Nürnberg äußerten sich Fachleute und Vertreter von Naturkosmetikfirmen zu der Zukunft des Geschäfts mit der grünen Kosmetik.

Lena Kirchschläger vom Naturmarkt Schleswig sieht „Bio“ als eine Lebenseinstellung, in der Bio-Lebensmittel und Naturkosmetik zusammen gehören. „Ich pflege mich von innen mit Naturprodukten, und deswegen muss ich das auch von außen tun“, sagte sie in der Diskussionsrunde im Fachhandelsforum.

Das Geschäft der Bio-Kosmetik ist allerdings noch verbesserungsdürftig. „Der Naturkosmetikhandel orientiert sich noch zu sehr am konventionellen Kosmetikfachhandel“, meint Jürgen Goldbeck von der Sonnenblume Naturata GmbH, „es herrscht ein Durcheinander des Marktes mit zu vielen Produkten, die im Internet oft billiger zu kaufen sind“. Einzelhändler und Reformhäuser verlieren deswegen vermehrt an Kundschaft.

Maren Speckmann-Munz von WALA Heilmittel findet jedoch, dass auch die Verkäufer meist zu wenig Zeit und nicht das nötige Fachwissen hätten, sich um die Kundschaft und die Kosmetikabteilung zu kümmern.

Mit einem Umsatz von über 800 Mio. EUR und einem Marktanteil von 6,2% führt Deutschland in Sachen Naturkosmetik das Ranking in Europa an (Naturkosmetik Branchenreport 2010). Trotzdem gilt der Markt unter Stammkunden und Herstellern noch immer als anti-kommerzieller Geheimtipp. Das muss sich ändern, findet Elfriede Dambacher (Naturkosmetik Konzepte Deutschland). „Es herrscht immer noch eine Sehnsucht einen geschützten und geschlossenen Markt zu haben, aber geschützte und geschlossene Märkte funktionieren nicht“.

Für Verbraucher, denen Authentizität, Nachhaltigkeit und ethische Kriterien wichtig sind, ist und bleibt die Naturkosmetik die beste Option, denn „wenn es einen Experten für zeitlose Schönheit gibt, dann die Natur“, wirbt der Slogan eines Naturkosmetikherstellers.

Eine Liste von „tierversuchsfreien“ Kosmetikfirmen finden Sie hier.

Article written by:
Sara Jabril
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